Eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit durch flexible Arbeitszeiten
Eine Veröffentlichung des Wirtschaftsberaterstabs des Weißen Hauses aus dem Jahr 2014 zeigte die Bedenken vieler Unternehmen in Bezug auf die Kosten für flexible Arbeitszeiten. Die meisten von ihnen hatten noch nicht erkannt, welche potenziellen Einsparungen durch Produktivitätssteigerungen, geringere Mitarbeiterfluktuation und verringerte Fehlzeiten entstehen können.
Obwohl einige Unternehmen dieses Regelungen erst sehr langsam einführen, zeigte eine innovative Studie, auf die das Papier des Weißen Hauses Bezug nimmt, dass Investoren stärkeres Vertrauen in die Unternehmen haben, die flexible Regelungen einführen: Der Aktienpreis von Fortune-500-Unternehmen steigt durchschnittlich um 0,36 Aktienpunkte, sobald sie die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle ankündigen. Dabei bringt die Flexibilität an sich nicht nur Vorteile mit sich, sondern steht auch für gutes Management im Unternehmen.
Die Managementfähigkeiten und Prozesse, die es für eine erfolgreiche Implementierung flexibler Ansätze braucht, unterscheiden sich von denen, die für die reine Leitung eines Teams von Nöten sind. Bevor wir uns im Detail mit Best Practices für flexible Arbeitszeiten auseinandersetzen, wollen wir den Begriff einmal kurz definieren.
Die Flexibilität entsteht dadurch, dass den Mitarbeitern die Freiheit gewährt wird, ihre Arbeitszeiten mit anderern Aspekten ihres Lebens, wie die Kinder aus dem Kindergarten abzuholen oder gelegentlich von zu Hause arbeiten zu wollen, in Einklang zu bringen. Dies steht im Gegensatz zu starren Arbeitszeiten und strenger Überprüfung der Einhaltung dieser oder auch formellen Regelungen zur Telearbeit.
Legen Sie den Fokus Ihres Teams auf Ergebnisse
Die Vorteile von Flexibilität sind begrenzt, wenn Sie die Mitarbeiter Stunden zählen lassen und fest drauf beharren, dass 30 Minuten, die während der Arbeitszeit außerhalb des Büros verbracht wurden, unbedingt an anderer Stelle nachgeholt werden müssen. Stattdessen können flexible Arbeitszeiten mit agilen Ansätzen in Verbindung gebracht werden, bei den der Fokus auf Verpflichtungen und Ergebnissen liegt. Viele stimmen zu, dass ein ergebnisorientierter Ansatz in jedem Fall sinnvoller klingt. Wenn die Verpflichtung entfällt, eine täglich vorgegebene Zeitspanne am Arbeitsplatz zu sitzen, liegt stärkere Bedeutung auf der Planung, was man bei der Arbeit wirklich erreichen möchte – statt einfach nur die vorgegebenen Stunden abzuleisten. Dafür sind klare Ziele und zugeteilte Verantwortungen im Team notwendig.Autonomie durch Verantwortung
Was Verantwortung und Verpflichtung angeht, lässt sich sagen, dass die Mitarbeiter sich gegenseitig in die Pflicht nehmen sollten und auch an Zielsetzungen arbeiten sollten, die sie für einander erfüllen, nicht nur für ihren Manager. Nur so können flexible Arbeitszeitmodelle wirklich erfolgreich funktionieren. Das tut jedem Team gut, wie die Forschung von Joseph Grenny (Autor vier verschiedener Bestseller der Bestsellerliste der New York Times), die grob zusammengefasst zeigt, dass:- schlechte Teams keine wechselseitige Verantwortung übernehmen,
- durchschnittliche Teams Mitglieder haben, die vom Manager in die Verantwortung gezogen werden und
- Hochleistungsteams Mitglieder haben, die sich gegenseitig in die Pflicht nehmen und 90 % ihrer Probleme gemeinsam lösen.